In Frankreich begann der Mühlenbau bereits in der Antike. Die Römer waren bekannt dafür, Wasser- und Windmühlen in ihren eroberten Gebieten zu errichten, um Getreide und andere Rohstoffe zu mahlen. Diese Mühlen dienten nicht nur der Nahrungsmittelproduktion, sondern auch der Gewinnung von Mehl, Öl, Holz und anderen wichtigen Gütern.
Im Mittelalter erlebte der Mühlenbau in Frankreich einen weiteren Aufschwung. Insbesondere in ländlichen Gebieten wurden zahlreiche Wassermühlen entlang von Flüssen und Bächen errichtet, um die landwirtschaftliche Produktion zu unterstützen. Diese Wassermühlen wurden durch den natürlichen Fluss des Wassers angetrieben und spielten eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Während des Mittelalters wurden auch Windmühlen in Frankreich populär. Vor allem in Regionen mit weniger Wasserressourcen wurden Windmühlen als Alternative zur Wasserkraft genutzt. Sie dienten ebenfalls dem Mahlen von Getreide und anderen Materialien und waren besonders in den windreichen Küstenregionen verbreitet.
Die Mühlenkultur der Bretagne ist tief in der Geschichte und Identität der Region verankert. Diese Mühlen dienten nicht nur der Nahrungsmittelproduktion, sondern waren auch soziale Treffpunkte und kulturelle Zentren für die umliegenden Gemeinden. Viele der alten Mühlen sind bis heute erhalten geblieben und werden auch weiterhin als Mühlen genutzt oder umgebaut als Museen und als historische Denkmäler und Touristenattraktionen geschätzt.
Die Geschichte des Mahlens in der Bretagne ist ein faszinierendes Kapitel in der bretonischen Geschichte. Die Mühlen symbolisieren das Überleben und die Widerstandsfähigkeit der bretonischen Kultur und tragen dazu bei, die Traditionen und Bräuche der Region zu bewahren. Sie sind ein fester Bestandteil der Heraldik der Bretagne und stehen als Zeichen für die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur in dieser einzigartigen Region Frankreichs.
Der Mühlenbau in Frankreich wurde im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen und Zivilisationen beeinflusst, darunter die Römer, die Gallier und später auch die Normannen. Diese vielfältigen Einflüsse haben dazu beigetragen, dass der Mühlenbau in Frankreich eine lange und reiche Tradition hat, die bis heute fortbesteht.
Besonders hervorheben möchte ich den Buchweizen. Buchweizen galt lange Zeit als das "Korn der armen Leute" oder das "Korn des Volkes".
Buchweizen war auch deshalb bei ärmeren Bevölkerungsschichten beliebt, weil er im Vergleich zu anderen Getreidesorten erschwinglicher war und dennoch eine gute Quelle für Energie und Nährstoffe darstellte. Die Vielseitigkeit von Buchweizen in der Küche, von Brei bis zu Pfannkuchen, trug ebenfalls dazu bei, seine Beliebtheit als Nahrungsmittel für die arbeitende Bevölkerung zu festigen.
Obwohl Buchweizen heutzutage oft als "gesundes" oder "alternatives" Getreide angesehen wird und seinen Platz in der modernen Küche gefunden hat, bleibt seine Geschichte als Nahrungsquelle für die armen Leute ein wichtiger Teil seines kulturellen Erbes.
"Buchweizen aus der Bretagne", auch bekannt als "Blé noir de Bretagne", ist eine geschützte geografische Angabe (IGP), die die gesamte historische Region der Bretagne umfasst. Dieses hochgeschätzte Pseudogetreide wird auf den fruchtbaren Böden der Bretagne angebaut, die sich durch ein mildes Klima und eine reiche landwirtschaftliche Tradition auszeichnen.
Die Aussaat von Buchweizen erfolgt im Mai, normalerweise direkt nach dem Ende des Frühjahrsfrostes. Im Gegensatz zu vielen anderen Getreidesorten wird Buchweizen ohne den Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln angebaut. Diese traditionelle Anbaumethode trägt dazu bei, die natürliche Umgebung zu schützen und die Reinheit und Authentizität des Produkts zu bewahren.
Während der Wachstumsperiode entwickelt der Buchweizen seine charakteristischen herzförmigen Blätter und bildet kleine, weiße Blüten aus, die einen zarten Duft verströmen. Die Pflanze ist bekannt für ihre Fähigkeit, stickstoffhaltige Verbindungen aus der Luft zu binden und den Boden zu verbessern, was sie zu einer wertvollen Fruchtfolgepflanze macht.
Die Ernte von Buchweizen findet Ende September statt, wenn die Pflanzen reif sind und die Samen anfangen, sich zu entwickeln. Die Ernte erfolgt in der Regel durch Mähen oder Dreschen, gefolgt von der Trennung der Samen von den restlichen Pflanzenmaterialien.
Nach der Ernte werden die Buchweizensamen gereinigt, getrocknet und weiterverarbeitet, um Mehl, Grieß und andere Produkte herzustellen. Das "Blé noir de Bretagne" ist bekannt für seinen reichen Geschmack, sein nussiges Aroma und seine vielseitige Verwendbarkeit in der Küche. Es wird oft für die Herstellung von traditionellen bretonischen Gerichten wie Galettes (Buchweizenpfannkuchen) und Bretonischen Crêpes verwendet, aber auch für Brot, Kuchen, Müsli und andere Backwaren.
Die Bewahrung der traditionellen Anbaumethoden und die Wertschätzung für das "Blé noir de Bretagne" als kulturelles Erbe der Region sind wichtige Aspekte der bretonischen Landwirtschaft. Die IGP-Zertifizierung garantiert den Verbrauchern die Qualität und Herkunft des Produkts und unterstützt gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft in der Bretagne.
Fussnote: (Die IGP-Zertifizierung (Indication Géographique Protégée) garantiert, dass ein Produkt eine bestimmte geografische Herkunft hat und nach traditionellen Verfahren hergestellt wird.)